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Friedrich Nietzsche
Der Antichrist
Fluch auf das Christentum
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- Einen Schritt weiter in der Psychologie der Überzeugung,
des "Glaubens". Es ist schon lange von mir zur
Erwägung anheimgegeben worden, ob nicht die Überzeugungen
gefährlichere Feinde der Wahrheit sind als die Lügen
(Menschliches, Allzumenschliches I, Aphorismus 54 u. 483).
Diesmal möchte ich die entscheidende Frage
tun: besteht zwischen Lüge und Überzeugung überhaupt
ein Gegensatz? - Alle Welt glaubt es; aber was glaubt
nicht alle Welt! - Eine jede Überzeugung hat ihre
Geschichte, ihre Vorformen, ihre Tentativen und Fehlgriffe:
sie wird Überzeugung, nachdem sie es lange nicht ist,
nachdem sie es noch länger kaum ist. Wie? könnte
unter diesen Embryonal-Formen der Überzeugung nicht
auch die Lüge sein? - Mitunter bedarf es bloß eines
Personen-Wechsels: im Sohn Überzeugung, was im
Vater noch Lüge war. - Ich nenne Lüge: etwas nicht
sehn wollen, das man sieht, etwas nicht so sehn wollen,
wie man es sieht: ob die Lüge vor Zeugen oder ohne
Zeugen statt hat, kommt nicht in Betracht. Die gewöhnlichste
Lüge ist die, mit der man sich selbst belügt; das
Belügen anderer ist relativ der Ausnahmefall. - Nun ist
dies Nicht-sehn-wollen, was man sieht, dies Nicht-so-sehn-wollen,
wie man es sieht, beinahe die erste Bedingung
für alle, die Partei sind, in irgend welchem
Sinne: der Parteimensch wird mit Notwendigkeit Lügner.
Die deutsche Geschichtsschreibung zum Beispiel ist überzeugt,
daß Rom der Despotismus war, daß die Germanen
den Geist der Freiheit in die Welt gebracht haben:
welcher Unterschied ist zwischen dieser Überzeugung
und einer Lüge? Darf man sich noch darüber wundern,
wenn, aus Instinkt, alle Parteien, auch die deutschen
Historiker, die großen Worte der Moral im Munde
haben, - daß die Moral beinahe dadurch fortbesteht,
daß der Parteimensch jeder Art jeden Augenblick sie
nötig hat? - "Dies ist unsre Überzeugung: wir
bekennen sie vor aller Welt, wir leben und sterben für
sie, - Respekt vor allem, was Überzeugung hat!" -
dergleichen habe ich sogar aus dem Mund von Antisemiten
gehört. Im Gegenteil, meine Herrn! Ein Antisemit wird
dadurch durchaus nicht anständiger, daß er aus Grundsatz
lügt ... Die Priester, die in solchen Dingen feiner
sind und den Einwand sehr gut verstehn, der im Begriff
einer Überzeugung, das heißt einer grundsätzlichen, weil
zweckdienlichen Verlogenheit liegt, haben von den Juden
her die Klugheit überkommen, an diese Stelle den Begriff
"Gott", "Wille Gottes", "Offenbarung Gottes" einzuschieben.
Auch Kant, mit seinem kategorischen Imperativ,
war auf dem gleichen Wege: seine Vernunft wurde
hierin praktisch. - Es gibt Fragen, wo über Wahrheit
und Unwahrheit dem Menschen die Entscheidung nicht
zusteht; alle obersten Fragen, alle obersten Wert-Probleme
sind jenseits der menschlichen Vernunft ... Die
Grenzen der Vernunft begreifen, - das erst ist wahrhaft
Philosophie ... Wozu gab Gott dem Menschen die
Offenbarung? Der Mensch kann von sich nicht selber wissen,
was gut und böse ist, darum lehrte ihn Gott seinen
Willen ... Moral: der Priester lügt nicht, - die Frage
"wahr" oder "unwahr" gibt es nicht in solchen Dingen,
von denen Priester reden; diese Dinge erlauben gar nicht
zu lügen. Denn um zu lügen, müßte man entscheiden
können, was hier wahr ist. Aber das kann eben der
Mensch nicht; der Priester ist damit nur das Mundstück
Gottes. - Ein solcher Priester-Syllogismus ist durchaus
nicht bloß jüdisch und christlich; das Recht zur Lüge
und die Klugheit der "Offenbarung" gehört dem Typus
Priester an, den décadence-Priestern so gut als den
Heidentums-Priestern (- Heiden sind alle, die zum
Leben ja sagen, denen "Gott" das Wort für das große Ja
zu allen Dingen ist). - Das "Gesetz", der "Wille Gottes",
das "heilige Buch", die "Inspiration" - alles nur Worte
für die Bedingungen, unter denen der Priester zur Macht
kommt, mit denen er seine Macht aufrecht erhält, -
diese Begriffe finden sich auf dem Grunde aller Priester-Organisationen,
aller priesterlichen oder philosophisch-priesterlichen
Herrschaftsgebilde. Die "heilige Lüge"
- dem Konfuzius, dem Gesetzbuch des Manu, dem Mohammed,
der christlichen Kirche gemeinsam -: sie fehlt
nicht bei Plato. "Die Wahrheit ist da": dies bedeutet,
wo nur es laut wird, der Priester lügt ...
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- Zuletzt kommt es darauf an, zu welchem Zweck
gelogen wird. Daß im Christentum die "heiligen" Zwecke
fehlen, ist mein Einwand gegen seine Mittel. Nur
schlechte Zwecke: Vergiftung, Verleumdung, Verneinung
des Lebens, die Verachtung des Leibes, die Herabwürdigung
und Selbstschändung des Menschen durch
den Begriff Sünde, - folglich sind auch seine Mittel
schlecht. - Ich lese mit einem entgegengesetzten Gefühle
das Gesetzbuch des Manu, ein unvergleichlich geistiges
und überlegenes Werk, das mit der Bibel auch nur in
Einem Atem nennen eine Sünde wider den Geist wäre.
Man errät sofort: es hat eine wirkliche Philosophie hinter
sich, in sich, nicht bloß ein übelriechendes Judain von
Rabbinismus und Aberglauben, - es gibt selbst dem
verwöhntesten Psychologen etwas zu beißen. Nicht die
Hauptsache zu vergessen, der Grundunterschied von jeder
Art von Bibel: die vornehmen Stände, die Philosophen
und die Krieger, halten mit ihm ihre Hand über der
Menge; vornehme Werte überall, ein Vollkommenheits-Gefühl,
ein Jasagen zum Leben, ein triumphierendes
Wohlgefühl an sich und am Leben, - die Sonne liegt
auf dem ganzen Buch. - Alle die Dinge, an denen das
Christentum seine unergründliche Gemeinheit ausläßt,
die Zeugung zum Beispiel, das Weib, die Ehe, werden
hier ernst, mit Ehrfurcht, mit Liebe und Zutrauen behandelt.
Wie kann man eigentlich ein Buch in die Hände
von Kindern und Frauen legen, das jenes niederträchtige
Wort enthält: "um der Hurerei willen habe ein jeglicher
sein eignes Weib und eine jegliche ihren eignen Mann ...
es ist besser freien denn Brunst leiden"? Und darf
man Christ sein, so lange mit dem Begriff der immaculata
conceptio die Entstehung des Menschen verchristlicht,
das heißt beschmutzt ist? ... Ich kenne kein
Buch, wo dem Weibe so viele zarte und gütige Dinge gesagt
würden, wie im Gesetzbuch des Manu; diese alten
Graubärte und Heiligen haben eine Art, gegen Frauen
artig zu sein, die vielleicht nicht übertroffen ist. "Der
Mund einer Frau - heißt es einmal -, der Busen eines
Mädchens, das Gebet eines Kindes, der Rauch des Opfers
sind immer rein." Eine andre Stelle: "es gibt gar nichts
Reineres als das Licht der Sonne, den Schatten einer
Kuh, die Luft, das Wasser, das Feuer und den Atem
eines Mädchens." Eine letzte Stelle - vielleicht auch
eine heilige Lüge -: "alle Öffnungen des Leibes oberhalb
des Nabels sind rein, alle unterhalb sind unrein.
Nur beim Mädchen ist der ganze Körper rein."
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Man ertappt die Unheiligkeit der christlichen Mittel
in flagranti, wenn man den christlichen Zweck einmal
an dem Zweck des Manu-Gesetzbuches mißt, -
wenn man diesen größten Zweck-Gegensatz unter starkes
Licht bringt. Es bleibt dem Kritiker des Christentums
nicht erspart, das Christentum verächtlich zu machen.
- Ein solches Gesetzbuch, wie das des Manu, entsteht
wie jedes gute Gesetzbuch: es resümiert die Erfahrung,
Klugheit und Experimental-Moral von langen Jahrhunderten,
es schließt ab, es schafft nichts mehr. Die Voraussetzung
zu einer Kodifikation seiner Art ist die Einsicht, daß die Mittel,
einer langsam und kostspielig erworbenen Wahrheit
Autorität zu schaffen, grundverschieden
von denen sind, mit denen man sie beweisen
würde. Ein Gesetzbuch erzählt niemals den Nutzen, die
Gründe, die Kasuistik in der Vorgeschichte eines Gesetzes:
eben damit würde es den imperativischen Ton einbüßen,
das "du sollst", die Voraussetzung dafür, daß
gehorcht wird. Das Problem liegt genau hierin. - An
einem gewissen Punkte der Entwicklung eines Volks
erklärt die umsichtigste, das heißt rück- und hinausblickendste
Schicht desselben, die Erfahrung, nach der
gelebt werden soll - das heißt kann -, für
abgeschlossen. Ihr Ziel geht dahin, die Ernte möglichst reich
und vollständig von den Zeiten des Experiments und der
schlimmen Erfahrung heimzubringen. Was folglich
vor allem jetzt zu verhüten ist, das ist das Noch-Fort-Experimentieren,
die Fortdauer des flüssigen Zustands der Werte, das Prüfen, Wählen,
Kritik-Üben der Werte
in infinitum. Dem stellt man eine doppelte Mauer
entgegen: einmal die Offenbarung, das ist die Behauptung,
die Vernunft jener Gesetze sei nicht menschlicher
Herkunft, nicht langsam und unter Fehlgriffen gesucht
und gefunden, sondern, als göttlichen Ursprungs, ganz,
vollkommen, ohne Geschichte, ein Geschenk, ein Wunder,
bloß mitgeteilt ... Sodann die Tradition, das ist
die Behauptung, daß das Gesetz bereits seit uralten
Zeiten bestanden habe, daß es pietätlos, ein Verbrechen an
den Vorfahren sei, es in Zweifel zu ziehn. Die Autorität
des Gesetzes begründet sich mit den Thesen: Gott gab
es, die Vorfahren lebten es. - Die höhere Vernunft
einer solchen Prozedur liegt in der Absicht, das Bewußtsein
Schritt für Schritt von dem als richtig erkannten
(das heißt durch eine ungeheure und scharf durchgesiebte
Erfahrung bewiesenen) Leben zurückzudrängen, so daß
der vollkommene Automatismus des Instinkts erreicht
wird, - diese Voraussetzung zu jeder Meisterschaft,
zu jeder Art Vollkommenheit in der Kunst des Lebens.
Ein Gesetzbuch nach Art des Manu aufstellen heißt
einem Volke fürderhin zugestehn, Meister zu werden,
vollkommen zu werden, - die höchste Kunst des Lebens
zu ambitionieren. Dazu muß es unbewußt gemacht
werden: dies der Zweck jeder heiligen Lüge. - Die
Ordnung der Kasten, das oberste, das dominierende
Gesetz, ist nur die Sanktion einer Natur-Ordnung,
Natur-Gesetzlichkeit ersten Ranges, über die keine Willkür,
keine "moderne Idee" Gewalt hat. Es treten in
jeder gesunden Gesellschaft, sich gegenseitig bedingend,
drei physiologisch verschieden-gravitierende Typen
auseinander, von denen jeder seine eigne Hygiene, sein
eignes Reich von Arbeit, seine eigne Art Vollkommenheits-Gefühl
und Meisterschaft hat. Die Natur, nicht
Manu, trennt die vorwiegend Geistigen, die vorwiegend
Muskel- und Temperaments-Starken und die weder im
einen, noch im andern ausgezeichneten Dritten, die Mittelmäßigen,
von einander ab, - die letzteren als die große
Zahl, die ersteren als die Auswahl. Die oberste Kaste -
ich nenne sie die Wenigsten - hat als die vollkommne
auch die Vorrechte der Wenigsten: dazu gehört es, das
Glück, die Schönheit, die Güte auf Erden darzustellen.
Nur die geistigsten Menschen haben die Erlaubnis zur
Schönheit, zum Schönen: nur bei ihnen ist Güte nicht
Schwäche. Pulchrum est paucorum hominum: das Gute
ist ein Vorrecht. Nichts kann ihnen dagegen weniger zugestanden
werden, als häßliche Manieren oder ein pessimistischer
Blick, ein Auge, das verhäßlicht -, oder
gar eine Entrüstung über den Gesamt-Aspekt der Dinge.
Die Entrüstung ist das Vorrecht der Tschandala; der
Pessimismus desgleichen. "Die Welt ist vollkommen
- so redet der Instinkt der Geistigsten, der Ja-sagende
Instinkt -: die Unvollkommenheit, das Unter-uns jeder
Art, die Distanz, das Pathos der Distanz, der Tschandala
selbst gehört noch zu dieser Vollkommenheit." Die geistigsten
Menschen, als die Stärksten, finden ihr Glück,
worin andre ihren Untergang finden würden: im Labyrinth,
in der Härte gegen sich und andre, im Versuch;
ihre Lust in die Selbstbezwingung: der Asketismus wird
bei ihnen Natur, Bedürfnis, Instinkt. Die schwere Aufgabe
gilt ihnen als Vorrecht; mit Lasten zu spielen, die
andre erdrücken, eine Erholung ... Erkenntnis -
eine Form des Asketismus. - Sie die ehrwürdigste
Art Mensch: das schließt nicht aus, daß sie die heiterste,
die liebenswürdigste sind. Sie herrschen, nicht weil sie
wollen, sondern weil sie sind; es steht ihnen nicht frei,
die Zweiten zu sein. - Die Zweiten: das sind die
Wächter des Rechts, die Pfleger der Ordnung und der
Sicherheit, das sind die vornehmen Krieger, das ist der
König vor allem als die höchste Formel von Krieger,
Richter und Aufrechterhalter des Gesetzes. Die Zweiten
sind die Exekutive der Geistigen, das Nächste, was zu
ihnen gehört, das was ihnen alles Grobe in der Arbeit
des Herrschens abnimmt, - ihr Gefolge, ihre rechte Hand,
ihre beste Schülerschaft. - In dem allem, nochmals
gesagt, ist nichts von Willkür, nichts "gemacht";
was anders ist, ist gemacht, - die Natur ist dann
zuschanden gemacht ... Die Ordnung der Kasten, die
Rangordnung, formuliert nur das oberste Gesetz des
Lebens selbst; die Abscheidung der drei Typen ist nötig
zur Erhaltung der Gesellschaft, zur Ermöglichung höherer
und höchster Typen, - die Ungleichheit der Rechte
ist erst die Bedingung dafür, daß es überhaupt Rechte
gibt. - Ein Recht ist ein Vorrecht. In seiner Art Sein
hat jeder auch sein Vorrecht. Unterschätzen wir die Vorrechte
der Mittelständigen nicht. Das Leben nach der
Höhe zu wird immer härter, - die Kälte nimmt zu, die
Verantwortlichkeit nimmt zu. Eine hohe Kultur ist eine
Pyramide: sie kann nur auf einem breiten Boden stehn,
sie hat zu allererst eine stark und gesund konsolidierte
Mittelmäßigkeit zur Voraussetzung. Das Handwerk, der
Handel, der Ackerbau, die Wissenschaft, der größte
Teil der Kunst, der ganze Inbegriff der Berufstätigkeit
mit Einem Wort, verträgt sich durchaus nur mit einem
Mittelmaß im Können und Begehren; dergleichen wäre
deplaciert unter Ausnahmen, der dazugehörige Instinkt
widerspräche sowohl dem Aristokratismus als dem
Anarchismus. Daß man ein öffentlicher Nutzen ist, ein
Rad, eine Funktion, dazu gibt es eine Naturbestimmung:
nicht die Gesellschaft, die Art Glück, deren die
Allermeisten bloß fähig sind, macht aus ihnen intelligente
Maschinen. Für den Mittelmäßigen ist mittelmäßig sein
ein Glück; die Meisterschaft in Einem, die Spezialität
ein natürlicher Instinkt. Es würde eines tieferen Geistes
vollkommen unwürdig sein, in der Mittelmäßigkeit an
sich schon einen Einwand zu sehn. Sie ist selbst die erste
Notwendigkeit dafür, daß es Ausnahmen geben darf:
eine hohe Kultur ist durch sie bedingt. Wenn der Ausnahme-Mensch
gerade die Mittelmäßigen mit zarteren
Fingern handhabt, als sich und seinesgleichen, so ist dies
nicht bloß Höflichkeit des Herzens, - es ist einfach
seine Pflicht ... Wen hasse ich unter dem Gesindel
von heute am besten? Das Sozialisten-Gesindel, die
Tschandala-Apostel, die den Instinkt, die Lust, das
Genügsamkeits-Gefühl des Arbeiters mit seinem kleinen
Sein untergraben, - die ihn neidisch machen, die ihn
Rache lehren ... Das Unrecht liegt niemals in
ungleichen, es liegt im Anspruch auf "gleiche"
Rechte ... Was ist schlecht? Aber ich sagte es schon:
alles, was aus Schwäche, aus Neid, aus Rache stammt.
- Der Anarchist und der Christ sind Einer Herkunft ...
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In der Tat, es macht einen Unterschied, zu welchem
Zweck man lügt: ob man damit erhält oder zerstört.
Man darf zwischen Christ und Anarchist eine
vollkommne Gleichung aufstellen: ihr Zweck, ihr Instinkt
geht nur auf Zerstörung. Den Beweis für diesen Satz
hat man aus der Geschichte nur abzulesen: sie enthält
ihn in entsetzlicher Deutlichkeit. Lernten wir eben eine
religiöse Gesetzgebung kennen, deren Zweck war, die
oberste Bedingung dafür, daß das Leben gedeiht, eine
große Organisation der Gesellschaft zu "verewigen", -
das Christentum hat seine Mission darin gefunden, mit
eben einer solchen Organisation, weil in ihr das Leben
gedieh, ein Ende zu machen. Dort sollte der Vernunft-Ertrag
von langen Zeiten des Experiments und der Unsicherheit
zum fernsten Nutzen angelegt und die Ernte
so groß, so reichlich, so vollständig wie möglich heimgebracht
werden: hier wurde, umgekehrt, über Nacht die
Ernte vergiftet ... Das, was aere perennius dastand,
das imperium Romanum, die großartigste Organisations-Form
unter schwierigen Bedingungen, die bisher erreicht
worden ist, im Vergleich zu der alles Vorher, alles Nachher
Stückwerk, Stümperei, Dilettantismus ist, - jene
heiligen Anarchisten haben sich eine "Frömmigkeit" daraus
gemacht, "die Welt", das heißt das imperium Romanum
zu zerstören, bis kein Stein auf dem andern
blieb, - bis selbst Germanen und andre Rüpel darüber
Herr werden konnten ... Der Christ und der Anarchist:
beide décadents, beide unfähig, anders als auflösend,
vergiftend, verkümmernd, blutaussaugend zu wirken,
beide der Instinkt des Todhasses gegen alles, was steht,
was groß dasteht, was Dauer hat, was dem Leben
Zukunft verspricht ... Das Christentum war der Vampir
des imperium Romanum, - es hat die ungeheure Tat
der Römer, den Boden für eine große Kultur zu gewinnen,
die Zeit hat, über Nacht ungetan gemacht. -
Versteht man es immer noch nicht? Das imperium Romanum,
das wir kennen, das uns die Geschichte der
römischen Provinz immer besser kennen lehrt, dies
bewunderungswürdigste Kunstwerk des großen Stils, war ein
Anfang, sein Bau berechnet, sich mit Jahrtausenden
zu beweisen, - es ist bis heute nie so gebaut,
nie auch nur geträumt worden, in gleichem Maße
sub specie aeterni zu bauen! - Diese Organisation war
fest genug, schlechte Kaiser auszuhalten: der Zufall von
Personen darf nichts in solchen Dingen zu tun haben,
- erstes Prinzip aller großen Architektur. Aber sie
war nicht fest genug gegen die korrupteste Art
Korruption, gegen den Christen ... Dies heimliche
Gewürm, das sich in Nacht, Nebel und Zweideutigkeit an
alle einzelnen heranschlich und jedem einzelnen den Ernst
für wahre Dinge, den Instinkt überhaupt für Realitäten
aussog, diese feige, femininische und zuckersüße
Bande hat Schritt für Schritt die "Seelen" diesem
ungeheuren Bau entfremdet, - jene wertvollen, jene
männlich-vornehmen Naturen, die in der Sache Roms ihre
eigne Sache, ihren eignen Ernst, ihren eignen Stolz
empfanden. Die Mucker-Schleicherei, die Konventikel-Heimlichkeit,
düstere Begriffe wie Hölle, wie Opfer des
Unschuldigen, wie unio mystica im Bluttrinken, vor allem
das langsam aufgeschürte Feuer der Rache, der Tschandala-Rache -
das wurde Herr über Rom, dieselbe Art
von Religion, der in ihrer Präexistenz-Form schon Epikur
den Krieg gemacht hatte. Man lese Lucrez, um zu
begreifen, was Epikur bekämpft hat, nicht das Heidentum,
sondern "das Christentum", will sagen die Verderbnis
der Seelen durch den Schuld-, durch den Straf-
und Unsterblichkeitsbegriff. - Er bekämpfte die unterirdischen
Kulte, das glatte latente Christentum, -
die Unsterblichkeit zu leugnen war damals schon eine
wirkliche Erlösung. - Und Epikur hätte gesiegt, jeder
achtbare Geist im römischen Reich war Epikureer: da
erschien Paulus ... Paulus, der Fleisch-, der Genie-gewordne
Tschandala-Haß gegen Rom, gegen "die Welt",
der Jude, der ewige Jude par excellence ... Was er
erriet, das war, wie man mit Hilfe der kleinen sektiererischen
Christenbewegung abseits des Judentums einen
"Weltbrand" entzünden könne, wie man mit dem Symbol
"Gott am Kreuze" alles Unten-Liegende, alles Heimlich-Aufrührerische,
die ganze Erbschaft anarchistischer Umtriebe
im Reich, zu einer ungeheuren Macht aufsummieren
könne. "Das Heil kommt von den Juden". - Das
Christentum als Formel, um die unterirdischen Kulte
aller Art, die des Osiris, der großen Mutter, des Mithras
zum Beispiel, zu überbieten - und zu summieren: in
dieser Einsicht besteht das Genie des Paulus. Sein Instinkt
war darin so sicher, daß er die Vorstellungen, mit
denen jene Tschandala-Religionen fascinierten, mit
schonungsloser Gewalttätigkeit an der Wahrheit dem
"Heilande" seiner Erfindung in den Mund legte, und nicht
nur in den Mund - daß er aus ihm etwas machte, das
auch ein Mithras-Priester verstehn konnte ... Dies war
sein Augenblick von Damaskus: er begriff, daß er den
Unsterblichkeits-Glauben nötig hatte, um "die Welt"
zu entwerten, daß der Begriff "Hölle" über Rom noch
Herr wird, - daß man mit dem "Jenseits" das Leben
tötet ... Nihilist und Christ: das reimt sich, das reimt
sich nicht bloß ...
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Die ganze Arbeit der antiken Welt umsonst: ich
habe kein Wort dafür, das mein Gefühl über etwas so
Ungeheures ausdrückt. - Und in Anbetracht, daß ihre
Arbeit eine Vorarbeit war, daß eben erst der Unterbau
zu einer Arbeit von Jahrtausenden mit granitnem Selbstbewußtsein
gelegt war, der ganze Sinn der antiken Welt
umsonst! ... Wozu Griechen? wozu Römer? - Alle
Voraussetzungen zu einer gelehrten Kultur, alle wissenschaftlichen
Mehoden waren bereits da, man hatte die
große, die unvergleichliche Kunst, gut zu lesen, bereits
festgestellt - diese Voraussetzung zur Tradition der
Kultur, zur Einheit der Wissenschaft; die Naturwissenschaft,
im Bunde mit Mathematik und Mechanik, war
auf dem allerbesten Wege, - der Tatsachen-Sinn,
der letzte und wertvollste aller Sinne, hatte seine
Schulen, seine bereits Jahrhunderte alte Tradition! Versteht
man das? Alles Wesentliche war gefunden, um
an die Arbeit gehn zu können: - die Methoden, man
muß es zehnmal sagen, sind das Wesentliche, auch das
Schwierigste, auch Das, was am längsten die Gewohnheiten
und Faulheiten gegen sich hat. Was wir heute, mit
unsäglicher Selbstbezwingung - denn wir haben
alle die schlechten Instinkte, die christlichen, irgendwie
noch im Leibe - uns zurückerobert haben, den freien
Blick vor der Realität, die vorsichtige Hand, die Geduld
und den Ernst im Kleinsten, die ganze Rechtschaffenheit
der Erkenntnis - sie war bereits da! vor mehr
als zwei Jahrtausenden bereits! Und, dazu gerechnet,
der gute, der feine Takt und Geschmack! Nicht als
Gehirn-Dressur! Nicht als "deutsche" Bildung mit
Rüpel-Manieren! Sondern als Leib, als Gebärde, als Instinkt, -
als Realität mit Einem Wort ... Alles umsonst!
Über Nacht bloß noch eine Erinnerung! -
Griechen! Römer! die Vornehmheit des Instinkts, der
Geschmack, die methodische Forschung, das Genie der
Organisation und Verwaltung, der Glaube, der Wille
zur Menschen-Zukunft, das große Ja zu allen Dingen als
imperium Romanum sichtbar, für alle Sinne sichtbar,
der große Stil nicht mehr bloß Kunst, sondern Realität,
Wahrheit, Leben geworden ... - Und nicht durch ein
Natur-Ereignis über Nacht verschüttet! Nicht durch
Germanen und andre Schwerfüßler niedergetreten! Sondern
von listigen, heimlichen, unsichtbaren, blutarmen
Vampiren zuschanden gemacht! Nicht besiegt, - nur
ausgesogen! ... Die versteckte Rachsucht, der kleine Neid
Herr geworden! Alles Erbärmliche, An-sich-Leidende,
Von-schlechten-Gefühlen-Heimgesuchte, die ganze Getto-Welt
der Seele mit einem Male obenauf! -- Man
lese nur irgend einen christlichen Agitator, den heiligen
Augustin zum Beispiel, um zu begreifen, um zu riechen,
was für unsaubere Gesellen damit obenauf gekommen
sind. Man würde sich ganz und gar betrügen, wenn man
irgendwelchen Mangel an Verstand bei den Führern der
christlichen Bewegung voraussetzte: - o sie sind klug,
klug bis zur Heiligkeit, diese Herrn Kirchenväter! Was
ihnen abgeht, ist etwas ganz anderes. Die Natur hat sie
vernachlässigt, - sie vergaß, ihnen eine bescheidne Mitgift
von achtbaren, von anständigen, von reinlichen
Instinkten mitzugeben ... Unter uns, es sind nicht einmal
Männer ... Wenn der Islam das Christentum verachtet,
so hat er tausendmal recht dazu: der Islam hat Männer
zur Voraussetzung ...
60
Das Christentum hat uns um die Ernte der antiken Kultur gebracht,
es hat uns später wieder um die Ernte der
Islam-Kultur gebracht. Die wunderbar maurische
Kultur-Welt Spaniens, uns im Grunde verwandter, zu
Sinn und Geschmack redender als Rom und Griechenland,
wurde niedergetreten (- ich sage nicht von
was für Füßen -), warum? weil sie vornehmen, weil
sie Männer-Instinkten ihre Entstehung verdankte, weil
sie zum Leben ja sagte auch noch mit den seltnen und
raffinierten Kostbarkeiten des maurischen Lebens! ... Die
Kreuzritter bekämpften später etwas, vor dem sich in
den Staub zu legen ihnen besser angestanden hätte, -
eine Kultur, gegen die sich selbst unser neunzehntes
Jahrhundert sehr arm, sehr "spät" vorkommen dürfte. -
Freilich, sie wollten Beute machen: der Orient war
reich ... Man sei doch unbefangen! Kreuzzüge - die
höhere Seeräuberei, weiter nichts! Der deutsche Adel,
Wikinger-Adel im Grunde, war damit in seinem Elemente:
die Kirche wußte nur zu gut, womit man deutschen
Adel hat ... Der deutsche Adel, immer die
"Schweizer" der Kirche, immer im Dienste aller schlechten
Instinkte der Kirche, - aber gut bezahlt ... Daß
die Kirche gerade mit Hilfe deutscher Schwerter, deutschen
Blutes und Mutes ihren Todfeindschafts-Krieg gegen alles
Vornehme auf Erden durchgeführt hat! Es gibt an dieser
Stelle eine Menge schmerzlicher Fragen. Der deutsche
Adel fehlt beinahe in der Geschichte der höheren Kultur:
man errät den Grund ... Christentum, Alkohol -
die beiden großen Mittel der Korruption ... An sich
sollte es ja keine Wahl geben, angesichts von Islam und
Christentum, so wenig angesichts eines Arabers und
eines Juden. Die Entscheidung ist gegeben; es steht
niemandem frei, hier noch zu wählen. Entweder ist man
ein Tschandala, oder man ist es nicht ... "Krieg mit
Rom aufs Messer! Friede, Freundschaft mit dem Islam":
so empfand, so tat jener große Freigeist, das Genie unter
den deutschen Kaisern, Friedrich der Zweite. Wie? muß
ein Deutscher erst Genie, erst Freigeist sein, um anständig
zu empfinden? Ich begreife nicht, wie ein
Deutscher je christlich empfinden konnte ...
61
Hier tut es not, eine für Deutsche noch hundertmal
peinlichere Erinnerung zu berühren. Die Deutschen haben
Europa um die letzte große Kultur-Ernte gebracht, die
es für Europa heimzubringen gab, - um die der
Renaissance. Versteht man endlich, will man verstehn,
was die Renaissance war? Die Umwertung der
christlichen Werte, der Versuch, mit allen Mitteln,
mit allen Instinkten, mit allem Genie unternommen, die
Gegen-Werte, die vornehmen Werte zum Sieg zu
bringen ... Es gab bisher nur diesen großen Krieg, es
gab bisher keine entscheidendere Fragestellung als die der
Renaissance, - meine Frage ist ihre Frage -: es gab
auch nie eine grundsätzlichere, eine geradere, eine strenger
in ganzer Front und auf das Zentrum los geführte Form
des Angriffs! An der entscheidenden Stelle, im Sitz
des Christentums selbst angreifen, hier die vornehmen
Werte auf den Thron bringen, will sagen in die Instinkte,
in die untersten Bedürfnisse und Begierden der
daselbst Sitzenden hineinbringen ... Ich sehe eine
Möglichkeit vor mir von einem vollkommen
überirdischen Zauber und Farbenreiz: - es scheint mir, daß
sie in allen Schaudern raffinierter Schönheit erglänzt, daß
eine Kunst in ihr am Werke ist, so göttlich, so
teufelsmäßig-göttlich, daß man Jahrtausende umsonst nach einer
zweiten solchen Möglichkeit durchsucht; ich sehe ein
Schauspiel, so sinnreich, so wunderbar paradox zugleich,
daß alle Gottheiten des Olymps einen Anlaß zu einem
unsterblichen Gelächter gehabt hätten - Cesare Borgia
als Papst ... Versteht man mich? ... Wohlan, das
wäre der Sieg gewesen, nach dem ich heute allein
verlange -: damit war das Christentum abgeschafft!
- Was geschah? Ein deutscher Mönch, Luther, kam nach
Rom. Dieser Mönch, mit allen rachsüchtigen Instinkten
eines verunglückten Priesters im Leibe, empörte sich in
Rom gegen die Renaissance ... Statt mit tiefster
Dankbarkeit das Ungeheure zu verstehn, das geschehen war,
die Überwindung des Christentums an seinem Sitz -,
verstand sein Haß aus diesem Schauspiel nur seine
Nahrung zu ziehn. Ein religiöser Mensch denkt nur an sich.
- Luther sah die Verderbnis des Papsttums, während
gerade das Gegenteil mit Händen zu greifen war:
die alte Verderbnis, das peccatum originale, das Christentum
saß nicht mehr auf dem Stuhl des Papstes! Sondern
das Leben! Sondern der Triumph des Lebens! Sondern
das große Ja zu allen hohen, schönen, verwegnen Dingen! ...
Und Luther stellte die Kirche wieder
her: er griff sie an ... Die Renaissance - ein Ereignis
ohne Sinn, ein großes Umsonst! Ah diese Deutschen,
was sie uns schon gekostet haben! Umsonst - das war
immer das Werk der Deutschen - Die Reformation;
Leibnitz; Kant und die sogenannte deutsche Philosophie;
die "Freiheits"-Kriege; das Reich - jedesmal ein Umsonst
für etwas, das bereits da war, für etwas Unwiederbringliches ...
Es sind meine Feinde, ich
bekenne es, diese Deutschen: ich verachte in ihnen jede
Art von Begriffs- und Wert-Unsauberkeit, von Feigheit
vor jedem rechtschaffnen Ja und Nein. Sie haben, seit
einem Jahrtausend beinahe, alles verfilzt und verwirrt,
woran sie mit ihren Fingern rührten, sie haben alle
Halbheiten - Drei-Achtelsheiten! - auf dem Gewissen,
an denen Europa krank ist, - sie haben auch die
unsauberste Art Christentum, die es gibt, die unheilbarste,
die unwiderlegbarste, den Protestantismus auf dem
Gewissen ... Wenn man nicht fertig wird mit dem Christentum,
die Deutschen werden daran schuld sein ...
62
- Hiermit bin ich am Schluß und spreche mein Urteil.
Ich verurteile das Christentum, ich erhebe gegen die
christliche Kirche die furchtbarste aller Anklagen, die
je ein Ankläger in den Mund genommen hat. Sie ist mir
die höchste aller denkbaren Korruptionen, sie hat den
Willen zur letzten auch nur möglichen Korruption
gehabt. Die christliche Kirche ließ nichts mit ihrer
Verderbnis unberührt, sie hat aus jedem Wert einen Unwert,
aus jeder Wahrheit eine Lüge, aus jeder Rechtschaffenheit
eine Seelen-Niedertracht gemacht. Man wage es
noch, mir von den "humanitären" Segnungen zu reden!
Irgend einen Notstand abschaffen ging wider ihre
tiefste Nützlichkeit: sie lebte von Notständen, sie schuf
Notstände, um sich zu verewigen ... Der Wurm der
Sünde zum Beispiel: mit diesem Notstande hat erst die
Kirche die Menschheit bereichert! - Die "Gleichheit
der Seelen vor Gott", diese Falschheit, dieser Vorwand
für die rancunes aller Niedriggesinnten, dieser Sprengstoff
von Begriff, der endlich Revolution, moderne Idee
und Niedergangs-Prinzip der ganzen Gesellschafts-Ordnung
geworden ist, - ist christlicher Dynamit ...
"Humanitäre" Segnungen des Christentums! Aus der
humanitas einen Selbst-Widerspruch, eine Kunst der
Selbstschändung, einen Willen zur Lüge um jeden Preis,
einen Widerwillen, eine Verachtung aller guten und
rechtschaffnen Instinkte herauszuzüchten! Das wären
mir Segnungen des Christentums! - Der Parasitismus
als einzige Praxis der Kirche; mit ihrem Bleichsuchts-,
ihren "Heiligkeits"-Ideale jedes Blut, jede Liebe, jede
Hoffnung zum Leben austrinkend; das Jenseits als Wille
zur Verneinung jeder Realität; das Kreuz als
Erkennungszeichen für die unterirdischste Verschwörung,
die es je gegeben hat, - gegen Gesundheit, Schönheit,
Wohlgeratenheit, Tapferkeit, Geist, Güte der Seele,
gegen das Leben selbst ...
Diese ewige Anklage des Christentums will ich an alle
Wände schreiben, wo es nur Wände gibt, - ich habe
Buchstaben, um auch Blinde sehend zu machen ... Ich
heiße das Christentum den Einen großen Fluch, die Eine
große innerlichste Verdorbenheit, den Einen großen Instinkt
der Rache, dem kein Mittel giftig, heimlich, unterirdisch,
klein genug ist, - ich heiße es den Einen unsterblichen
Schandfleck der Menschheit ...
Und man rechnet die Zeit nach dem dies nefastus,
mit dem dies Verhängnis anhob, - nach dem ersten
Tag des Christentums! - Warum nicht lieber nach
seinem letzten? - Nach heute? - Umwertung aller Werte! ...
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